Donnerstag, 17. Oktober 2013

Mission Impossible?

Nach fast sieben Wochen am anderen Ende der Welt, kommt es schon manchmal vor, dass ich meine Freunde und meine Familie vermisse. Deswegen habe ich jetzt eine Mission. Ich habe sie 'Freunde finden' getauft.

Ich habe mir das irgendwie leichter vorgestellt, denn wenn von den Australiern spricht, dann nur davon wie freundlich und offen alle sind ( Ich hab übrigens auch schon unfreundliche Australier getroffen), aber es ist tatsächlich hart eine Freundschaft aufzubauen. Besonders wenn man so wie ich nicht so nah am Geschehen wohnt..




Eigentlich hat alles ganz vielversprechend angefangen. Schon in der ersten Woche habe ich mich mit einem Mädchen mal auf einen Kaffee getroffen, die ich ein paar Tage vorher kennen gelernt hatte. War auch alles super, aber es ist trotzdem irgendwie im Sande verlaufen. Ich hab mir nichts dabei gedacht, war ja die erste Woche. Und jetzt sind es sechs Wochen und der Stand hier in Coffs Harbour sieht folgendermaßen aus: 

• eine Freundin 
• mindestens zehn Bekannte

Leider hab ich von der Hälfte meiner Bekannten wieder den Namen vergessen, sodass ich sie nicht so gut ansprechen kann, wenn man sich irgendwo sieht. Ist nicht unbedingt ein Vorteil. 
Dafür war ich letzten Samstag auf einer Verlobungsparty eingeladen. Gut, die ganze Gemeinde war eingeladen,.... aaaaaaber ich kannte das Paar tatsächlich persönlich + deren Namen!

Ja und es war so, wie es sein musste. Alle kannten sich und ich kannte quasi keinen. Was macht man, wenn man sich in so einer Situation auf einer Party wiederfindet? Ich weiß, was jetzt viele denken, aber das ging nicht.
Man hat genau drei Möglichkeiten: 

• Möglichkeit 1: Man bleibt einfach mal stehen und sieht so verloren aus, dass man angesprochen wird 

• Möglichkeit 2: Man geht erst mal (ganz allein, da beste Freundin und sonstige Begleitung am anderen Ende der Welt) auf Klo und plant in Ruhe seine nächsten Schritte oder bleibt dort einfach bis zum Ende. 

• Möglichkeit 3: Auf direktem Wege zum Buffet 

Ich hab Möglichkeit 3 genommen, mir erstmal gegönnt, dann ganz in Ruhe gegessen, sehr beschäftigt ausgesehen und mich unauffällig verhalten. Und trotzdem hatte ich das Gefühl ich falle auf wie ein bunter Hund. 
Leider kann man keine drei Stunden am selben Fleck sitzen und essen, weil DAS wäre wirklich aufgefallen, also hab ich zwischendurch mal eine Kunstpause eingelegt und bin auf Klo gegangen. 
Ab und zu sind mal ein paar Leute vorbei gekommen und haben sich mit mir unterhalten, aber im Grunde kann man schon sagen, dass ich die meiste Zeit gegessen hab. Bis es nicht mehr ging. Und dann kam der Bräutigam vorbei und beklagte sich, dass noch so viel da sei und ich solle mich doch bitte, bitte bedienen. 
Er tat mir leid... deswegen holte ich mir noch einen Cupcake. 

Eigentlich sollte man sich ja irgendwann daran gewöhnen, wenn man immer wieder in neue Situationen mit fremden Leuten geschleudert wird, für mich ist es jedes Mal noch eine Herausforderung aber Smalltalk-technisch habe ich mich definitiv stark verbessert. 


Cheers, 

Anna 














1 Kommentar: